Bei einem Dispositionskredit, häufig auch als “Dispo-Kredit” oder einfach nur “Dispo” bezeichnet, handelt es sich um einen Überzeihungskredit, der bei entsprechender Bonität zusammen mit einem Girokonto eingeräumt wird.
Dies bedeutet, dass das Girokonto auch in den Minusbereich hinein genutzt werden kann, sprich, das Girokonto kann vom Inhaber bis zu einer gewissen Summe überzogen werden.
Inhaltsverzeichnis
Dispokredit Einräumung und Kreditrahmen
In der Regel räumen Banken einen Dispositionskredit erst nach Eingang von drei Monatsgehältern ein. Die Dispo-Höhe bestimmt sich ebenfalls in der Regel nach drei Monatsgehältern. Hat man also beispielsweise 1.500 Euro Gehaltseingang jeden Monat auf seinem Girokonto, so würde die Bank bis zu 4.500 EUR Überziehungskredit einräumen.
Dispokredit Zinsen und Rückzahlung
Die Kreditzinsen eines Dispositionskredits liegen mit 10% und mehr allerdings deutlich höher als die Zinsen für herkömmliche Privatkredite, weshalb der Dispo nur kurzfristig in Anspruch genommen werde sollte. Die Zinsen fallen allerdings erst dann an, wenn tatsächlich eine Überziehung des Girokontos stattfindet. Und die Höhe der Zinsen richtet sich nicht nach der Höhe des eingeräumten Dispokredites, sondern nach dem in Anspruch genommenen Betrag.
Die Rückzahlung erfolgt hierbei ohne weiteres Zutun des Kunden, nämlich automatisch bei Eingang neuer Zahlungen. Sollte von vornherein klar sein, dass der Betrag nicht innerhalb kurzer Zeit zurückgezahlt werden kann, ist eine Umschuldung auf einen normalen Ratenkredit sinnvoll, da hierbei die Zinsen normalerweise deutlich niedriger sind
Wird ein Dispokredit bei jedem Konto eingeräumt?
“Behalten Sie Ihre finanzielle Flexibilität auch dann, wenn Ihr monatliches Einkommen die Ausgaben vorübergehend nicht mehr deckt.” Mit solchen und ähnlichen Aussagen wird immer wieder für den Dispositionskredit geworben. Dabei kommen aber nicht alle Bankkunden in den Genuss des Dispokredites. Bevor Kreditinstitute sich bereit erklären, ihren Kunden eine solche Kreditlinie einzuräumen, müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist der regelmäßige Gehaltseingang, an dem sich auch die Höhe des Dispokredites orientiert. Ein weiteres Thema, das jeden Kontoinhaber beschäftigt, betrifft die Höhe der Zinsen für den Dispokredit, die sich häufig im zweistelligen Bereich bewegen.
Wann lohnt sich die Nutzung des Dispokredites?
Generell gilt für den Dispositionskredit die Faustregel, dass nur ein kurzes Ausnutzen der Kreditlinie ins Auge gefasst werden sollte. Grund sind die hohen Kreditzinsen zwischen 10% und 13% der ausgeschöpften Kreditsumme. Wer nur einen Monat mit hohen Nachforderungen seitens der Stadtwerke oder Ähnliches überbrücken will, kann auf den Dispokredit zurückgreifen. Sollen dagegen größere Anschaffungen, wie etwa die neue Couch oder ein Fernseher finanziert werden, lohnen sich eher ein Abrufkredit oder der klassische Ratenkredit, dessen Kosten deutlich unter den Ausgaben für einen Dispositionskredit liegen.
Bekomme ich einen Dispokredit auch ohne Girokonto?
Ohne Girokonto auch kein Dispositionskredit! Diese Grundregel gilt bei jeder Bank – immer und überall. Schuld ist die Tatsache, dass Banken für ihr Entgegenkommen in der Regel keine Sicherheiten verlangen, wie sie etwa bei der Konsum- oder Immobilienfinanzierung entstehen. Allerdings nimmt das kontoführende Institut Einblick in die Zahlungsbewegungen, um abschätzen zu können, ob das Kapital auch in angemessener Frist wieder zurückgeführt werden kann. Vor dem Antrag empfiehlt sich deshalb genau zu kalkulieren, welcher Betrag sich als Kontoinhaber ohne Probleme trotz laufender Zahlungen für die Tilgung des Dispokredites verschmerzen lässt.