Zum Inhalt springen

Fondssparplan

Beim Fondssparen setzt man bei der Geldanlage statt einer größeren Geldsumme auf einmal regelmäßig kleinere Beträge ein, um Fondsanteile zu erwerben. Im Rahmen von Fondssparplänen können beispielsweise Kleinbeträge von etwa 25€ pro Monat angelegt werden. Im engeren Sinne ist damit ein laufender Sparvertrag zwischen der Bank und dem Kunden gemeint. Sparen durch den regelmäßigen Kauf von Fondsanteilen ist aber natürlich auch ohne einer solchen Vereinbarung möglich.

Allerdings kann man mit einem Fondssparplan oftmals kleinere Summen pro Monat einsetzen als beim Sparen mit Fondsanteilen ohne, da viele Anlageobjekte eine gewisse Mindestanlage verlangen, die deutlich über 25€ liegen kann.

Fondsauswahl

Anbieter von Fondssparplänen sind beispielsweise Banken und Sparkassen, aber auch zahlreiche Online-Finanzdienstleister. Für den Erwerb und die Aufbewahrung der Fondsanteile wird ein Depot benötigt. Gekauft werden können unterschiedliche Fondspapiere, jedoch ist die Auswahl der Fonds, in die Fondssparer einzahlen können, geringer als die Anzahl der Investmentfonds auf dem Markt. Das bedeutet:

  • Viele, aber nicht jeder Investmentfonds, eignen sich für das Fondssparen.
  • Fondssparpläne sind KEINE Strategie für die Geldanlage in geschlossene Fonds.

Keine Angst. Es bleiben viele Investmentfonds übrig, die für das Fondssparen geeignet sind. Zu diesen gehören beispielsweise Rentenfonds, Aktienfonds, Mischfonds, Dachfonds, offene Immobilienfonds und vereinzelt auch Hedgefonds. Fondssparer können ihr Kapital regelmäßig in einen einzelnen Investmentfonds einzahlen oder aber ebenso regelmäßig in verschiedene.

Letzteres bietet den Vorteil, dass der mögliche Ertrag durch das Fondssparen nicht an der Entwicklung eines einzelnen Fonds hängt. Es gilt auch: Die Auswahl der Bank, mit der der Anleger den Fondssparplan vereinbart, beeinflusst auch die Auswahl der Fonds, in die der Kunde einzahlen kann. Je nach Fondssparplan stehen beispielsweise nur hauseigene Produkte des Bankinstitutes zur Verfügung.

Beispiel

Machen wir die Dinge etwas konkreter: Nehmen wir an, ein Sparer vereinbart mit seiner Bank einen Sparplan mit einer monatlich investierten Summe von 100 Euro.

  • Jeweils 40 Euro pro Monat werden dabei in die Aktienfonds „A“ und „B“ investiert, 20 Euro pro Monat fließen in den Rentenfonds „C“, der in relativ sichere festverzinsliche Wertpapiere investiert.
  • Der Kunde muss sich fortan um nichts mehr kümmern. Solange er nichts an der Geldanlage verändern möchte, werden nun jeweils 40 Euro pro Monat in die Fonds „A“ und „B“ und 20 Euro in den Fonds „C“ investiert.
Lesetipp  Tagesgeld

Zwei Dinge sind dabei wichtig: Einerseits verändert sich der Kaufpreis eines Fonds im Laufe der Zeit immer wieder. Ein vereinfachtes Beispiel: Mit ein- und demselben Betrag von beispielsweise 20 Euro bekommt der Anleger bei einem Preis von 10 Euro zwei Fondsanteile. Steigt der Preis auf 20 Euro, so erhält er mit seiner monatlichen Sparrate nur noch einen Fondsanteil.

Durch die regelmäßige Investition einer gleich bleibenden Summe können Anleger bisweilen ein besseres Geschäft als jene machen, die einmalig eine größere Summe anlegen. Dieser Effekt wird auch Cost Average Effekt genannt. Andererseits ist es auch durchaus möglich, dass ein Anleger mit seiner Sparrate etwa einen halben Anteil eines Fonds erwirbt oder gar nur ein Viertel. Kostet ein Fondsanteil beispielsweise 40 Euro, dann erhält der Investor für seine 20 Euro nur einen halben Fondsanteil pro Monat.

Beispiel für halbe und Viertel-Anteile von Fonds: Nehmen wir an, ein Aktienfonds hat insgesamt 100 Millionen Euro von Anlegern gesammelt und dafür 1 Million Anteile ausgegeben. Ein einzelner Fondsanteil ist damit (100 Millionen / 1 Million =) 100 Euro wert. Ein halber Anteil besitzt dann einen Wert von 50 Euro und ein Viertel 25 Euro. Steigt etwa der Wert der Aktien im Fonds auf 150 Millionen Euro, dann sind die Anteile nunmehr (150 Millionen / eine Million =) 150 Euro wert. Der halbe Fondsanteil wäre damit 75 Euro wert, das Viertel 37,50 Euro.

Vorteile und Varianten des Fondssparens

Der vielleicht größte Vorteil dieser Form der Kapitalanlage ist die hohe Flexibilität, die in der Regel geboten wird. So können Anleger ihren monatlichen Anlagebetrag häufig ihrer aktuellen finanziellen Situation anpassen, also erhöhen oder verringern. Bei Bedarf lässt sich oftmals auch ein Teil der bereits gekauften Wertpapiere vor Ablauf des Sparplans wieder zu Geld machen oder aber das Fondssparen ganz beenden. Wichtig für Interessenten: sie sollten sich aufmerksam den Vertrag durchlesen, den sie mit dem jeweiligen Kreditinstitut abschließen, und sie sollten die Kosten von Fonds im Auge behalten, um Kapital wirklich Gewinn bringend anzulegen.

Lesetipp  Investmentfonds

Riester- und VL-Fondssparpläne

Geringere Flexibilität bieten Riester- und VL-Fondssparpläne, wobei „VL“ für Vermögenswirksame Leistungen steht. Als Riester Rente wird eine Altersvorsorge mit staatlicher Unterstützung genannt, während Vermögenswirksame Leistungen Geldleistungen des Arbeitgebers zur Bildung von Vermögen des Arbeitnehmers sind. Beides – die Riester-Altersvorsorge wie die Vermögensbildung mit Vermögenswirksamen Leistungen – ist auch über Fondssparpläne möglich. Nehmen wir einmal das Riester-Fondssparen:

  • Beim Riester-Fondssparen gibt der Staat regelmäßig Zulagen zu der Summe hinzu, die der Sparer in seinen Fondssparplan anlegt, um die finanzielle Versorgung des Sparers im Alter zu unterstützen. Wichtig: Nicht jeder Fondssparplan kann in einen staatlich geförderten Fondssparplan umgewandelt werden. „Riestern“ kann man nur mit speziellen Riester-Fondssparplänen.
  • Um die staatliche Unterstützung zu bekommen, muss der Sparer Auflagen erfüllen. Das in Fonds investierte Spargeld darf vor dem sechzigsten Lebensjahr des Sparers nicht angetastet werden. Zudem gibt es eine Mindestsumme, die der Anleger monatlich in den Fondssparplan investieren muss, um die volle staatliche Unterstützung zu erhalten. Sie liegt bei mindestens vier Prozent des sozialpflichtigen Vorjahreseinkommens des Arbeitnehmers. Bei darunter liegenden Anlagesummen wird die staatliche Unterstützung der Altersvorsorge nur teilweise gezahlt.
  • Beim Riester-Modell erhält der Sparer dafür unter anderem die Garantie, dass er am Ende der Sparphase zumindest das von ihm eingesetzte Kapital und die staatlichen Zulagen zurückerhält. Das gesparte Geld und die Rendite werden als Leibrente ausbezahlt.

Anlagestrategien beim Fondssparen als Altersvorsorge

Der mögliche Erfolg des Fondssparens für die Altersvorsorge hängt unter anderem von den ausgewählten Fonds ab. Auch das Alter des Sparers beeinflusst Antworten auf die Frage, welche Anlagevariante am sinnvollsten ist.

  • Jüngere Anleger investieren beim Fondssparen eventuell verstärkt in Aktienfonds, weil sie oftmals eine höhere Rendite als etwa Rentenfonds versprechen.
  • Ältere Fondssparer sollten sich dagegen etwas sicherheitsorientierter verhalten und stärker in sicherere Rentenfonds investieren. Je später man mit dem Fondssparen beginnt, desto weniger Laufzeit bleibt, bis das Geld ausgezahlt wird. Da Aktienkurse in der Regel größeren Schwankungen unterworfen sind als etwa festverzinsliche Wertpapiere, kann es bei der Investition in Aktien eher dazu kommen, dass sie zum Zeitpunkt des Verkaufs weniger wert sind als zum Zeitpunkt des Kaufs.
Lesetipp  Abgeltungssteuer

Es gibt eine alte Faustformel. Der Anteil des in Aktien investierten Kapitals sollte bei etwa „100 minus Lebensalter“ liegen. Für einen Vierzigjährigen würde das bedeuten, dass er etwa 60% seines Geldes in Aktien investiert. Wie bei vielen Faustformeln gilt auch hier: Es ist etwas dran an der Formel, in Stein sollte man sie nicht meißeln.

Höchststandgarantie: Wer möchte, kann sich für Riester-Fondssparpläne entscheiden, die eine Höchststandgarantie bieten. Dann können Fondssparer sich beispielsweise ab ihrem 55. Lebensjahr jederzeit dafür entscheiden, den aktuellen Wert der Fonds in ihrem Besitz als Garantiesumme festzuschreiben. Diese Garantiesumme bekommen sie dann in jedem Fall ausgezahlt.

Renditebeispiel zum Fondsparplan

Die mögliche Rendite beim Fondssparen lässt sich beispielsweise durch Fondsrechner einmal durchspielen. Wichtige Komponenten einer solchen Berechnung, um auszurechnen, wie viel Geld man am Ende erhält, sind die monatliche Sparrate, die Spardauer und die angenommene Wertsteigerung der Fonds-Anteile pro Jahr.

Beispiel Fonds-Rechner von Focus.de:

  • Monatliche Sparrate: 50€
  • Spardauer: 30 Jahre
  • Angenommene Wertsteigerung: 5% p.a.
  • Am Ende zusammengekommenes Geld: 40,942.94€

Fonds-Rechner können neben den hier aufgeführten Daten auch noch weitere Daten in die Berechnung einbeziehen, beispielsweise einen eventuell zu zahlenden Ausgabeaufschlag, die Depotgebühr oder auch eine Dynamik in der Sparrate. Dynamik bedeutet in diesem Fall: Der Anleger erhöht seine Sparrate pro Jahr um einen gewissen Prozentsatz. Beginnt er etwa mit fünfzig Euro pro Monat im ersten Jahr bei einer Dynamik von 2 Prozent pro Jahr, so zahlt er im zweiten Jahr 51 Euro monatlich ein.

Verwandte Beiträge