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Kreditkarte Kosten – Welche Gebühren fallen an?

Kreditkarten Kosten im Überblick
Kosten und Gebühren, die bei Kreditkarten anfallen

Die Kreditkarten sind heutzutage aus dem Geschäftsleben kaum mehr wegzudenken. Schließlich wird der Zahlungsverkehr durch sie erheblich vereinfacht. Der Markt bietet dem interessierten Verbraucher eine umfangreiche Auswahl an unterschiedlichen Kreditkarten. Dabei kann die Kostenstruktur der angebotenen Produkte aber erheblich variieren. Wer eine Kreditkarte beantragen will, sollte daher nicht den Überblick über die anfallenden Kreditkarten Kosten verlieren. Ein Vergleich der Angebote lohnt sich in jedem Fall, um die Gebühren der Kreditkarte möglichst gering zu halten.

Wer nicht auf den Luxus einer Kreditkarte verzichten will, sollte unbedingt wissen, welche Kosten dadurch auf ihn zukommen können. Zunächst denken die meisten Verbraucher beim Thema Kreditkarten Gebühren immer erst an die Jahresgebühren. Doch das sind bei Weitem nicht die einzigen Kosten, die aus der Nutzung einer Kreditkarte resultieren.

Verschiedene Kreditkartengebühren

Folgende Kostenfaktoren müssen bei der Kreditkarte ebenfalls berücksichtigt werden:

  • Jahresgebühren
  • Auslandseinsatzgebühren
  • Bargeldabhebungsgebühren
  • Kreditgebühren

Jahresgebühren

Bei der Jahresgebühr handelt es sich um eine jährliche zu entrichtende Grundgebühr, die der Kreditkarten Anbieter pro Jahr für die Überlassung der Kreditkarte verlangt. Die Höhe der Jahresgebühr schwankt je nach Anbieter. In dem meisten Fällen liegt sie im Bereich zwischen 0 Euro und 40 Euro. So muss man beispielsweise für die ClassicCard der TARGOBANK keine Jahresgebühr entrichten. Eine jährliche Kreditkarten Gebühr von 39,90 Euro müssen die Kunden der Commerzbank für die dort angebotene MasterCard Classic zahlen.

Kreditkarte für Studenten und Auszubildende meist günstiger

Für Studenten und junge Leute haben viele Anbieter eine Kreditkarte mit einer niedrigeren oder gar keiner Jahresgebühr im Programm. So kommt beispielsweise Die Barclays Visa Kreditkarte für Studenten ohne Jahresgebühr aus.

Kreditkarte mit Zusatzleistungen

Die Höhe der Jahresgebühr richtet sich auch nach dem Status den Kunden. So müssen die Kunden für eine höherwertige Kreditkarte (z.B. MasterCard Platinum oder Visa Gold) auch eine entsprechend höhere Summe zahlen. Hier sind Kreditkarten Gebühren von über 70 Euro pro Jahr nicht unüblich.

Im Gegenzug sind die höherwertigen Karten dann mit weiteren Vergünstigungen und Zusatzleistungen für den Kunden verknüpft (beipsilsweise Rabatte bei Partnerunternehmen, Auslandskrankenversicherung, Reiseversicherungen etc.).

Aufpassen sollte der Kunde bei den sogenannten Co-Branding Kreditkarten, die jeweils in Zusammenarbeit mit einem Partnerunternehmen herausgegeben werden. Hier muss der Kunde sehr häufig mit wesentlich höheren Jahresgebühren rechnen, ohne dafür eine adäquate Gegenleistung zu erhalten, außer Rabatte auf den Einkauf bei dem Partnerunternehmen, welches die Kreditkarte mit herausgegeben hat.

Umsatzabhängige Jahresgebühren

Weiterhin findet man am Markt auch Angebote für Kreditkarten, deren Jahresgebühr abhängig von der Verwendung der Kreditkarte ist. So werden beispielsweise ab einem festgelegten Jahresumsatz geringere oder sogar keine Gebühren erhoben. Bei solchen Angeboten muss der Kunde zu Beginn des Jahres zunächst die komplette Jahresgebühr entrichten und erhält je nach getätigtem Kartenumsatz die jährliche Kreditkarten Gebühr ganz oder anteilig erstattet.

Bei den durchschnittlichen Jahresgebühren von 30 Euro, verlangt der Herausgeber in der Regel rund 2.000 bis 3.000 Euro Jahresumsatz, um die jährlichen Kreditkartengebühren gutzuschreiben. Je höherpreisiger die Jahresgebühren, desto mehr Umsatz wird auch verlangt, dabei gibt es auch verschiedene Staffelungen, so dass die Jahresgebühr auch teilweise erstattet werden kann.

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Als Kartenumsatz werden in der Regel nur die reinen Einkaufsumsätze, nicht aber Barabhebungen oder anfallende Kreditkarten Gebühren, gewertet.

Kreditkarte ohne Jahresgebühr – Kostenlose Kreditkarte

Oftmals hört man in der Werbung von Angeboten, die dem Kunden eine kostenlose Kreditkarte versprechen. Gemeint ist damit in der Regel nur, dass der Anbieter keine Jahresgebühr erhebt. Darüber hinaus können auch bei diesen vermeintlich kostenlosen Angeboten andere Kreditkarten Kosten anfallen.

Häufiger findet man allerdings Angebote von Banken, bei denen die Bereitstellung einer Kreditkarte ohne Jahresgebühr mit der Eröffnung eines Girokontos verknüpft ist. So bieten beispielsweise die Direktbanken ING-DiBa, DKB und comdirect bei Eröffnung einen Girokontos an, dem Kunden eine Kreditkarte zur Verfügung zu stellen, ohne dafür eine Jahresgebühr zu berechnen.

Bei solchen Angeboten sollte der Verbraucher aber unbedingt darauf achten, für welchen Zeitraum die Gebührenbefreiung gilt. Während bei einigen Anbietern die Befreiung nämlich nur für ein oder zwei Jahre Gültigkeit besitzt, können die Kunden bei anderen Anbietern dauerhaft von einer Gebührenbefreiung profitieren.

Nur VISA und MasterCard

Bei den Kreditkarten ohne Jahresgebühr handelt es sich immer entweder um eine VISA Card oder um eine MasterCard. Denn nur diese beiden Unternehmen vergeben Lizenzen an Banken, die dann wiederum gegenüber dem Kunden als Anbieter auftreten können und ihm entsprechend günstige Angebote unterbreiten können.

American Express und DinersClub mit Sonderstellung

Im Gegensatz zu MasterCard und VISA Card setzten die beiden Unternehmen American Express und Diners Club auf eine andere Vertriebsstrategie.

Sie treten zumeist direkt gegenüber dem Endkunden als Anbieter auf, ohne eine Bank als Vertriebspartner dazwischen zu schalten. Daher findet man hier auch keine Angebote ohne Jahresgebühr. Ganz im Gegenteil. Da sich die in Deutschland weit weniger verbreiteten Kreditkarten American Express und Diners Club vor allem als Premiumanbieter für wohlhabendere Kunden auf dem deutschen Markt positioniert haben, müssen die Kunden mit bis zu 144 Euro für die goldene Kreditkarte sogar noch etwas tiefer in die Tasche greifen als bei der Konkurrenz.

Auslandseinsatzgebühren

Wer eine Kreditkarte besitzt, will in den meisten Fällen diese auch zum bargeldlosen Bezahlen einsetzen. Darum ist es wichtig zu wissen, welche Kreditkarten Kosten entstehen, wenn man die Kreditkarte als Zahlungsmittel verwendet.

Transaktionen im Euroraum

Solange die Zahlungen im Euroraum ausgeführt werden, fallen bei der Bezahlung mit Kreditkarte keine zusätzlichen Kreditkarten Gebühren für den Verbraucher an. Die anfallenden Kosten trägt allein der Händler. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um eine Onlinetransaktion oder eine Zahlung im Laden handelt.

Transaktionen außerhalb des Euroraums

Bei Zahlungen außerhalb des Euroraums sieht die Situation allerdings anders aus. Hier wird bei jeder Transaktion noch eine zusätzliche Gebühr für den Auslandseinsatz vom Karteninhaber verlangt. Je nach Kreditkarten Anbieter liegen diese auch als Auslandsentgelt bezeichneten Auslandseinsatzgebühren zwischen 1 % und 2 %.

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Die Gebühr fällt auch bei Onlinekäufen, die in einer Fremdwährung abgewickelt werden, an. Es gibt allerdings auch einige wenige Anbieter am Markt, die auch bei Transaktionen außerhalb des Euroraums gänzlich auf ein Auslandsentgelt verzichten.

Bargeldabhebungsgebühren

Eine Kreditkarte kann auch dafür genutzt werden, um an einem Bankautomaten Bargeld abzuheben. Auch dafür können je nach Kreditkarten Anbieter Gebühren anfallen. Hier bestehen jedoch erheblich Unterschiede zwischen den verschiedenen Kreditkarten Anbietern. Bei manchen Anbietern kann man weltweit Bargeld an Automaten abheben, ohne das dabei eine Bargeldabhebungsgebühr anfällt.

Daneben gibt es auch Anbieter, die dem Karteninhaber nur eine begrenzte Anzahl von Abhebungen kostenfrei ermöglichen, nämlich 5 kostenlose Bargeldabhebungen im Monat. Andere Anbieter wiederum berechnen sogar im Inland Gebühren für jede Bargeldabhebung. Auch bei Prepaid Kreditkarten werden je nach Anbieter Bargeldabhebungsgebühren fällig, wenn sich der Karteninhaber sein Guthaben in bar auszahlen lassen will.

Hintergrund der hohen Bargeldverfügungsgebühren ist, dass die Bank, bei einer echten Kreditkarte, einen Kredit einräumt, der ansonsten für den Zeitraum bis zur Rückzahlung kostenfrei wäre. Aus diesem Grund erheben die Banken für diese Bargeldverfügung mit der Kreditkarte Gebühren.

Prozentuale Gebühren für Bargeldverfügungen

Wenn eine Kreditkarten Gebühr für das Abheben von Bargeld erhoben wird, berechnet sich diese normalerweise prozentual (zumeist 1,50 % – 5 %) zum abgehoben Betrag. Bei kleineren Summen wird aber ein Mindestbetrag (zumeist 4 Euro – 6 Euro) berechnet.

Wenn man mit der Kreditkarte Bargeld am Automaten abheben will, ist es anders als bei den ec-Karten für die Höhe der anfallenden Kosten irrelevant, welchem Automatenverbund der jeweilige Geldautomat angehört. Daher muss der Verbraucher immer im Einzelfall prüfen, ob der Einsatz der Kreditkarte oder der ec-Karte kostengünstiger ist. Etwas teurer als das Abheben von Bargeld am Automaten ist für den Kunden in der Regel der Gang zum Bankschalter, um sich dort Bargeld mit seiner Kreditkarte zu besorgen.

Kosten des Fremdanbieters

Es gibt auch durchaus Anbieter, die von Haus aus die Bargeldverfügungen am Geldautomaten kostenlos stellen. Dabei wird aber darauf verwiesen, dass dennoch Kosten für die Verfügungen an Fremdanbieter zu leisten sind. Daher sollte, trotz kostenloser Stellung der Kreditkarte für Bargeldverfügungen, immer auch die Hinweise auf dem Geldautomaten geachtet werden. Die Aussteller der Geldautomaten weisen die Kosten direkt auf dem Bildschirm aus, so dass noch die Möglichkeit besteht, die Bargeldabhebung abzubrechen.

Bargeldabhebungen im Ausland

Je nach Kreditkarten Anbieter kann es auch vorkommen, dass unterschiedlich hohe Kreditkarten Gebühren für Bargeldabhebungen im Inland und Ausland berechnet werden. Grundsätzlich gilt aber beim Abheben von Bargeld in einer anderen Währung als dem Euro, dass die Kreditkarten Anbieter zusätzlich zu einer möglicherweise anfallenden Bargeldabhebungsgebühr auch noch das Auslandsentgelt in Rechnung stellen.

Dies bedeutet, dass der Kreditkarten Inhaber beispielsweise schon 5 Euro für die reine Bargeldabhebung bezahlen muss, und oben drauf kommen dann noch einmal bspw. 2% als Auslandseinsatzentgelt.

Lesetipp  Schuldenfalle Kreditkarte

Die Umrechnung bei Bargeldabhebungen in Fremdwährung erfolgt immer zum aktuellen Devisenkurs. Dies ist für den Kunden günstiger als der Sortenkurs, welcher beim Bargeldtausch zum Einsatz kommen würde.

Kreditgebühren

Natürlich muss man bei den Kreditkarten Kosten auch die anfallenden Sollzinsen für den in Anspruch genommenen Kreditrahmen berücksichtigen. Hierbei ist in erster Linie entscheidend, um welchen Typ von Kreditkarte es sich handelt. So kann eine Prepaid Kreditkarte nur verwendet werden, wenn diese mit einem Guthaben aufgeladen wurde (prepaid – aus dem engl. „im Voraus bezahlt“). Da hier kein Kredit gewährt wird, können bei dieser Kreditkarten Art grundsätzlich keine Sollzinsen anfallen.

Bei der Charge Card muss der Kreditkarteninhaber, den in Anspruch genommen Kreditrahmen zum Ende des jeweiligen Abrechnungszeitraums (zumeist zum Monatsende) komplett ausgleichen. Bis zum Abrechnungstag erhält der Kunde einen kurzfristigen aber zinslosen Kredit. Das bedeutet also, es fallen auch bei dieser Kreditkarten Art keinerlei Zinsen an.

Anders ist die Situation jedoch bei der Credit Card gelagert. Hier kann der Karteninhaber den Kredit auch über den Abrechnungstag hinaus in Anspruch nehmen und den Kreditbetrag über einen längeren Zeitraum in Raten zurückzahlen. Im Gegenzug fallen dafür allerdings nach Ablauf eines vertraglich festgelegten Zeitraums (zumeist nach ein bis zwei Monaten) Sollzinsen an.

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Kreditrahmen

Die Höhe des Kreditrahmens richtet sich nach der Bonität des Kunden. Deswegen haben Kunden mit einer negativen Schufa-Auskunft zumeist nur die Möglichkeit, eine Prepaid Kreditkarte zu erhalten. Für die Zinshöhe gilt dann allerdings, dass diese bonitätsunabhängig festgelegt wird. Hier muss der Karteninhaber dann zumeist auch tiefer in die Tasche greifen. Zinssätze oberhalb von 14 % sind hier durchaus keine Seltenheit. Damit liegt der Zinssatz in etwa auf dem Niveau eines Dispokredites.

Daher sollte der Kreditrahmen nach Möglichkeit nur kurzfristig ausgeschöpft werden, um die Kreditkarten Kosten möglichst niedrig zu halten. Langfristig gesehen ist eine Umschuldung anzuraten, da die Zinsen bei einem normalen Ratenkredit wesentlich günstiger ausfallen. Je nach Bonität des Kunden lässt sich der zu zahlende Zinssatz auf diese Weise um mehr als die Hälfte reduzieren.

Fazit zu Kreditkartengebühren

Wer sich eine Kreditkarte zulegen will, sollte nicht alleine nur auf die Jahresgebühr schauen. Denn auch bei vermeintlich kostenlosen Kreditkarten ohne Grundgebühr können durch die Nutzung der Karte zusätzliche Kreditkarten Gebühren anfallen. Oftmals fallen diese Kreditkarten Kosten wesentlich stärker ins Gewicht als die Jahresgebühren.

Bei der Suche nach einer Kreditkarte mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis muss sich der Verbraucher daher genau überlegen, zu welchem Zweck und wie häufig er gedenkt, seine Kreditkarte in Zukunft einzusetzen, um entsprechend die tatsächlich anfallenden Kreditkarten Kosten kalkulieren zu können.

Titelbild: fizkes / shutterstock.com

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